Was ist Buddhismus (& was DU daraus lernen kannst)

Fragst du dich: "Was ist Buddhismus?" oder willst du einen Überblick über die Lehren Buddhas erhalten? Dann bist du hier genau richtig. Buddha und der Buddhismus sind auch hier im Westen sehr beliebt. Man verbindet diese Religion mit Weisheit, Ruhe und Frieden. Was der Buddhismus genau ist und wie du die Lehre auch dein Leben bereichern kann, erfährst du in diesem Beitrag. Viel Spaß!

Ich selbst war mehrere Monate in Südostasien unterwegs und habe viel über den Buddhismus lernen können. Ein Beitrag allein reicht nicht aus, um alles über den Buddhismus zu erklären. Ich versuche trotzdem alles Wichtige in diesen kurzen Artikel zu komprimieren und dir die wichtigsten Infos auf dem Silbertablett zu präsentieren. Dieser Beitrag ist in 5 Teile kategorisiert. Zunächst werde ich dir erklären, was einen Buddhisten ausmacht, dann erzähle ich dir etwas über die Lehre des Buddhismus, dann etwas über den edlen achtfachen Pfad und zum Ende hin etwas über das Karma und Nirvana. In dieser Übersicht kannst du zu den entsprechenden Kapiteln springen.

 

Was ist Buddhismus?

was ist buddhismus

Dies ist der erste (historische) Buddha. Später folgten noch viele Weitere.

Fangen wir an mit der Frage: "Was ist Buddhismus?" Gemeinsam ist allen Buddhisten, dass sie sich auf die Lehren des des ersten Buddhas namens Siddhartha Gautama berufen, der ca. 500 v. Chr. in Nordindien lebte. Er wird als der „historische Buddha“ bezeichnet. Nach ihm gab es mehrere Buddhas. Buddha ist kein Name, sondern bedeutet wörtlich „Erwachter“. Es ist ein Ehrentitel, der sich auf ein Erlebnis bezieht, das als Bodhi, das Erwachen, bezeichnet wird. Gemeint ist damit nach der buddhistischen Lehre eine fundamentale und befreiende Einsicht in die Grundtatsachen allen Lebens, aus der sich die Überwindung des leidhaften Daseins ergibt. Das Ziel der buddhistischen Praxis ist es, eben dieses Erwachen durch die Lehre des historischen Buddhas zu erlangen. Dabei wird von den beiden Extrempolen abgeraten.

happy buddha

Dies ist der "Happy Buddha", der vor allem im chinesischen Raum verbreitet ist. Er hat mit dem historischen Buddha weniger zu tun.

Der erste Buddha, Siddharta Gautama, war der Sohn einer reichen Adelsfamilie im alten Staat Kapilavastu in Nordindien. Nach seinem prunkvollen Leben im Überfluss begab er sich auf die Suche nach dem wahren Sinn des Lebens und der Überwindung von Leid, Krankheit und Tod. Er betrat den Weg der Askese, des totalen Verzichtes auf jeglichen Luxus. Nach Jahren des vergeblichen Übens hörte er zufällig, wie ein Musiklehrer seinem Schüler erklärte, dass eine Saite eines Instrumentes nicht zu locker, aber auch nicht zu fest gespannt sein darf, um richtig zu klingen. Da wurde ihm klar, welchen Fehler er begangen hatte. Er hatte immer in Extremen gelebt, aber nur der Weg der Mitte führt zum Ziel. Dies änderte den Verlauf seiner Suche ganz entscheidend.

Wie Siddharta zur Erleuchtung kam und zum ersten Buddha wurde, erkläre ich in einem separaten Video, dass ich dir hier verlinke:
Wie Siddharta zur Erleuchtung kam.
Lass uns jetzt weiter in den Buddhismus selbst einsteigen und kommen wir zum 2. Punkt.

Was ist nun die Lehre Buddhas?

Siddharta 4 wahrheiten

Siddharta lehrt seine 4 Wahrheiten an 5 Asketen, die er aus der damaligen Zeit kannte.

Als Buddha zur Erleuchtung gekommen war, begriff er, dass unser Leben von Leid geprägt ist. Erst wenn wir erwachen, können wir uns von diesem Leid befreien. Er formulierte daraus die 4 edlen Wahrheiten, die den Kern der buddhistischen Lehre ausmachen. Diese überlieferte er bei seiner ersten Lehrrede.

1.) Wahrheit (Dukkha)
besagt, dass das Leben normalerweise vom Leid geprägt wird, über Geburt, Alter, Schmerz, Krankheit und Tod.

2.) Wahrheit (Samudaya)
besagt, dass dieses Leid durch Hass, Neid und Verblendung erzeugt wird. Weiterhin auch aus dem Verlangen und den Lüsten unserer Sinne.

3.) Wahrheit (Nirodha)
besagt, dass dieses Leid überwunden werden kann und man in das Nirvana eintreten kann.

4.) Wahrheit (Magga)
beschreibt den Weg der Ausübung, der zu Befreiung führt. Dieser wird der edle achtfache Pfad genannt.

Der Buddhismus ist also keine Religion mit Dogmen und Gottesverehrung, sondern eher eine Art philosophische Lehre über das Leben, das Vermeiden von Leid und dem Erlangen von Glück, Weisheit und Erleuchtung. Wie auch du etwas davon für dein Leben mitnehmen kannst, möchte ich dir jetzt im 3. Punkt näherbringen.

Das Dharmarad und der edle achtfache Pfad

Ein häufigstes verwendetes Symbol im Buddhismus ist ein Rad mit acht Speichen, das Dharmarad. Jedes dieser Speichen steht für eine der Tugenden des edlen achtfachen Pfades. Jeder Buddhist sollte sich darin üben, um sich vom Leid zu befreien und in die Erleuchtung einzutreten.

Das Dharmarad - der achtfache Weg Buddhas.

Das Dharmarad - der achtfache Weg Buddhas.

Die rechte Erkenntnis

Hier geht es darum, zu verstehen, wie das Leben, die Wiedergeburt und die Einkehr ins Nirvana funktioniert.

Die rechte Absicht

Alle Taten, Gedanken und Worte sollen frei von Groll sein. Eine friedvolle Haltung ist hier die Prämisse. Deshalb töten oder essen Buddhisten auch keine Tiere.


Die rechte Rede

Hier soll Lüge, Verleugnung, Beleidigung und Geschwätz vermieden werden.

Das rechte Handeln

Vom Töten, Stehlen, Lügen, sexuellem Fehlverhalten oder dem Konsum von Drogen wird hier abgeraten.

Der rechte Lebenserwerb

Hierbei soll der Mensch einen Beruf ausüben, der mit dem edlen achtfachen Pfad vereinbar ist. Also kein Drogen- oder Fleischhandel oder eine Tätigkeit die mit übermäßigem Leid verbunden wird.

Das rechte Streben
Hier geht es darum, seine Gefühle und Gedanken so kontrollieren zu können, dass man von seinem Weg nicht abkommt.

Die rechte Achtsamkeit

Das bezieht sich darauf, dass wir das Leben im Hier und Jetzt leben sollen, jeden Moment schätzen und vollständig wahrnehmen. Meditation hilft uns hierbei.

Die rechte Konzentration

Hier geht’s noch tiefer in die Meditation. Hier soll gelernt werden, seinen Geist zu kontrollieren, sodass man nicht ständig von seinen Gedanken abgelenkt wird und abschweift. Auch das üben wir in der Meditation.

Diese 8 Punkte sind wie eine Art Regelwerk fürs Leben und beantworten die Frage "Was ist Buddhismus?" schon mal teilweise. Anders wie z.B. bei den 10 Geboten, wird eine Nichteinhaltung dieses "Regelwerks" nicht als eine Art Sünde dargestellt, sondern der edle achtfache Pfad soll eine Empfehlung für ein glückliches und erfülltes Leben darstellen. Deshalb empfehle ich es auch dir, nach diesem edlen achtfachen Pfad zu leben. Das wäre eine große Bereicherung nicht nur für dein eigenes Leben, sondern für die gesamte Gesellschaft. Lass uns nun noch tiefer in den Buddhismus einsteigen und kommen wir zum 4. Punkt.

Das Nirwana

nirwana

Das Austreten aus dem ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt ist das Ziel.

Ziel der buddhistischen Praxis ist es, aus diesem Kreislauf des ansonsten immerwährenden Leidenszustandes herauszutreten. Der edle achtfache Pfad ist das Werkzeug dafür. Auf diesem Weg werden Leid und Unvollkommenheit überwunden und man tritt durch Erleuchtung in den Zustand des Nirwana ein: Ein Zustand der Leidlosigkeit und des reinen Glücks.

Ein Mensch, der das Nirwana nicht erreicht, der bleibt im ewigen Kreislauf der Wiedergeburt gefangen. Dies wird als Samsara bezeichnet. Für Buddha ist dies der ewig währende Kreislauf des Leidens. Leben und Wiedergeburt bedeutet das Bestehen von Leid.

nirwana freiheit

Im Nirwana ist der Mensch frei von Bildern, Formen, Richtungen und Unterscheidungen. Dies ist ein Zustand höchster Bewusstheit.

Durch Meditation erreicht man ab einem bestimmten Stadium einen Bewusstseinszustand, den man als Erwachen (Bodhi), das völlige Loslassen von allen Leid hervorrufenden Ursachen, bezeichnen kann. Das ist das Austreten aus dem Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburt und dem Tod. Diesen Zustand nennt man das Nirwana. Das Nirwana oft auch als „Das große Nichts“ bezeichnet. Dies ist etwas irreführend, denn obwohl Nirwana, bild-, form-, richtungs- und unterscheidungslos ist, bedeutet es in keinem Falle einen Zustand der Unbewusstheit, ganz im Gegenteil. Es besteht aus dem Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen. Es bedeutet das Ende vom Egoismus, der Gier und dem Anhaften. In diesem Bewusstseinszustand tritt unser wahres, unser höheres Selbst in Erscheinung und zeigt uns, wer wir wirklich sind und was für eine Rolle wir in diesem Leben spielen. Dies führt zu einer inneren Freiheit und Gelassenheit, die normales menschliches Begriffsvermögen bei weitem übersteigt. Das Nirwana ist ein sehr wichtiger Punkt, welcher bei der Frage "Was ist Buddhismus?" eine wichtige Rolle spielt.

Unser Karma hat ebenfalls großen Einfluss darauf, ob wir in das Nirwana eintreten können. Was es damit auf sich hat, erfährst du jetzt im 5. Punkt.

Karma und Dharma

Das Gesetz von Ursache und Wirkung

Das Gesetz von Ursache und Wirkung, auch Karma genannt, hat im ganzen Universum Gültigkeit.

Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Dies ist allen Physikern bestens bekannt. Werfe ich einen Ball gegen eine Wand, wird dieser dort abprallen und wieder auf mich zufliegen. Werfe ich fest, wird er mit großer Kraft wieder zurückfliegen. Werfe ich ganz leicht, kommt er auch ganz leicht zurück. Das bedeutet aufs Leben gesehen, dass jede Handlung irgendwann wieder auf uns zurücktreffen wird. Vielleicht nicht in diesem Leben, aber in einem nachfolgenden Leben.

Wir Menschen sind eine Einheit, wir sind alle miteinander verbunden. Und der erste Grundsatz der Thermodynamik besagt es auch: Energie geht niemals verloren, sondern wird nur von einer Zustandsform in eine andere umgewandelt. Und das menschliche Bewusstsein IST Energie, also kann es mit dem Tode nicht vorbei sein. Irgendwo muss diese Bewusstseinsenergie ja bleiben.

Daraus resultiert für den Buddhisten Folgendes: jede Tat, die wir in diesem Leben in Gedanken, Fühlen und Handeln begehen, sammelt entweder Karma an oder baut es ab. Und jede Tat ruft eine entsprechende Gegenwirkung hervor. Begeht man in diesem Leben Unrecht, wird einem auch Unrecht widerfahren. Das Gleiche gilt auch für gute Taten, auch diese kommen immer wieder zu dem Betreffenden zurück, entweder in diesem oder einem zukünftigen Leben. Daher ist ein tugendhaftes Leben oberstes Gebot des Buddhismus, weil die Buddhisten wissen, dass wir alle im Kern Eins sind.

bodhi

Erreiche auch du den Gipfel des Geistes, das Bodhi, regelmäßige Meditation und das Einhalten des achtfachen Pfades führen dich dort hin.

Trotzdem besitzt jeder Mensch eine Individualität. Jeder Mensch hat eine Aufgabe hier auf dieser Welt zu erfüllen. Eine Aufgabe, die für das große Ganze dienlich ist. Diese Aufgabe oder dieser Sinn im Leben wird auch als Dharma bezeichnet. Es handelt sich quasi um eine Art Empfehlung, wie man ein vorbildliches Leben führen kann, um schlechtes Karma und damit Leid zu vermeiden. Das Dharma beinhaltet auch die Lehren und Praktiken, die auf deinen eigenen individuellen Weg zur Erleuchtung führen.

 

Und das war es, das ist der Buddhismus im Kern. Wenn du dich nun auch auf die Spuren Buddha´s begeben möchtest, ist die Meditation ein unverzichtbares Werkzeug.

Wie du diese Step by Step lernen kannst, erfährst du in unserem Meditations-Webinar. Dieses kannst du hier ganz einfach kostenlos anschauen. Weitere Kurse findest du hier.

Ich zeige dir dort, auf was bei der Meditation zu achten ist und wie du Anfängerfehler vermeiden kannst. 

Dann möchte ich mich ganz herzlich fürs Zusehen und lesen bedanken.  Ich hoffe ich konnte die Frage "Was ist Buddhismus?" zu deiner Zufriedenheit erklären. Hast du sonst noch Fragen oder Anregungen zum Buddhismus? Schreib es unten in die Kommentare und lass uns als Community darüber diskutieren. Ich freue mich drauf!

Und dann würd ich sagen, sehen wir uns im nächsten Video wieder, indem wir unser Bewusstsein weiter entfalten und unserem HigherMind einen Schritt näher kommen. Ciao

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  • Sehr schöner Artikel, eine gelungene Zusammenfassung 🙂

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