Wie du deine Träume deuten kannst

Traumdeutung lernen: Wie es richtig funktioniert (mit Anleitung)

traumdeutung andi schwarz

Hi, mein Name ist Andi Schwarz. Ich bin der Autor des Buches „Luzides Träumen“ und ich befasse mich seit langer Zeit mit Träumen, da ich im Alter von 14 Jahren ein wichtiges Schlüsselerlebnis hatte. Ich träumte des Öfteren von wiederkehrenden Träumen, die mich richtig verfolgten. Was ich genau dabei träumte, erzähle ich dir etwas später. Jedenfalls lösten diese Träume bei mir das Verlangen aus, mich näher mit ihrer Bedeutung zu beschäftigen. Ich wollte die Traumdeutung lernen. Ich wusste damals nicht, was unsere Träume überhaupt darstellen, wozu sie da sind und was sie über uns verraten. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie uns nicht vielleicht etwas über die Zukunft vorhersagen möchten oder ob es einen anderen Grund gibt. Heute bin ich etwas aufgeklärter und kann dir etwas genauer sagen, was Sache ist.

Träume faszinieren uns. Besonders, wenn wir tagsüber gar nicht mehr aufhören können, an den Traum letzter Nacht zu denken. Doch was genau haben unsere Träume zu bedeuten? Sagen sie uns die Zukunft voraus? Manche Träume werden ja in der Tat wahr, aber auch nicht alle. In diesem Video/Artikel erkläre ich dir, wie Traumdeutung richtig funktioniert und gebe dir am Ende des Videos/Artikels eine Anleitung mit, damit auch du deine Träume deuten kannst. Bleib also bis zum Ende dran, es wird heute spannend.

Die Geschichte der Traumdeutung

In der Tat wurde früher unter Traumdeutung der weit verbreitete Irrglaube bekannt, dass man Symbole aus dem Traum in einem Traumbuch nachschlagen kann und sich so zukunftsweisende Bedeutungen herauskristallisiert haben. Diese Ansicht geht bis in die biblische Schrift zurück. Dort wurde angenommen, dass Träume aus göttlicher oder dämonischer Quelle stammen. Diese Bedeutung hielt ca. bis zum 18. Jahrhundert an. Erst ab hier nahm man an, dass Träume ihre Ursache in Erinnerungen und momentanen Gefühlslagen bilden, also vom Verstand erschaffen werden. Aber mal ehrlich, viele glauben heute aber immer noch daran, dass Träume uns etwas über die Zukunft vorhersagen... Vielleicht ist da ja auch etwas dran – mehr dazu später.
 

Warum träumen wir überhaupt?

Bevor wir uns der Traumdeutung widmen, schauen wir uns zunächst einmal etwas näher an, warum wir überhaupt träumen. Obwohl die Wissenschaft noch nicht ganz genau herausgefunden hat, welche genaue Funktion Träume für uns haben, gibt es mehrere Theorien dazu. Die meisten Wissenschaftler sind der Meinung, dass unser Gehirn im Traum das am Tag Gelernte verarbeitet. Alte und Neue Erlebnisse werden miteinander vermischt und ein Lernprozess findet statt. So können neue Wege für kreative Lösungskonzepte aktueller Probleme erarbeitet werden.

Eine weitere Theorie besagt, dass wir uns im Traum auf bevorstehende Situationen vorbereiten und unsere Fähigkeiten dort trainieren.

Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir im Traum lernen mit Angstsituationen umzugehen. Dies würde erklären, warum wir tendenziell negative und angsteinflößende Träume haben. Indem wir im Traum lernen mit Angstsituationen umzugehen, können wir dieses Wissen auch in der Wachwelt anwenden, um unsere Überlebenschancen zu erhöhen.

Vermutlich sind alle Theorien irgendwo richtig und bilden so eine gemeinsame Erklärung.
 

Traumdeutung lernen – Wozu überhaupt?

Wozu sollten wir überhaupt die Traumdeutung lernen? Ich sage es dir. Träume ermöglichen uns den Zugang zum Unbewussten. Das verleiht ihnen den mystischen Charakter. Das, was unbewusst ist, ist normalerweise für uns nicht sichtbar, nicht erkennbar. Träume sind hier allerdings eine Ausnahme. Sie sind wie die Sprache des Unterbewusstseins, damit wir uns über verborgene Prozesse bewusstwerden können. Sie verraten etwas über uns, das wir vielleicht nicht wissen.

Deshalb ist die moderne Traumdeutung nicht nur interessant für den bewussten Menschen, der mehr über sich selbst erfahren möchte, sondern auch in der Psychotherapie nutzbar, um Menschen mit psychischen Problemen zu helfen. So kann die Botschaft, die das Unterbewusstsein im Traum vermittelt, entschlüsselt und verstanden werden. Im 20. Jahrhundert ging man auch wissenschaftlich an die Traumanalyse heran. Sigmund Freud und Carl Gustav Jung konnten in diesem Forschungsbereich Großes erreichen. Ihre Theorien legen wichtige Grundbausteine in der modernen Traumanalyse.

Sigmund Freud & die Psychoanalyse

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Ein Bild von Sigmund Freud

Nach Freud werden in Träumen nicht vorrangig Tageserlebnisse verarbeitet und besitzen auch keine hellseherische Eigenschaft. Der Traum ist eine Befriedigung eines verdrängten Triebwunsches und enthält eine intime Botschaft von Erfahrungen - meist aus der Kindheit.

Freud ist der Meinung, dass es psychische Inhalte gibt, die daran gehindert werden, dass das Bewusstsein sie erreicht (Stichwort: Verdrängungsmechanismus/Zensur). Die Traumgestaltung passiert im Unbewussten. Der Schlaf setzt die so genannte kognitive Hemmung herab, sodass die Inhalte in verpackter Form an das Bewusstsein stoßen können. Diese Inhalte werden mit Erlebnissen aus dem Vortag (Tagesreste) und Eindrücken aus dem Langzeitgedächtnis vermischt. Die tiefsten Inhalte des Traumes stammen aus unserem unbewussten Teil unserer Persönlichkeit, dort wo unsere triebhaften Bedürfnisse verankert sind.
Unsere moralische Erziehung, Vorschriften und Verhaltensnormen sorgen dafür, sodass gewisse Triebwünsche unser bewusstes Denken nicht mehr erreichen können. Der Traum stellt einen Versuch dar, uns diese Triebwünsche wieder bewusst zu machen.

Die Botschaft unseres Unterbewusstseins wird in Symbole verkleidet, die dann gedeutet werden können. Die Traumbedeutung ist aber an den individuellen Menschen gekoppelt. Mit Hilfe einer von ihm speziellen Technik - der freien Assoziation - gewinnt Freud wichtige Informationen über die Persönlichkeit des Träumenden. So konnte er die wahre Bedeutung des Traumes besser entschlüsseln.

Carl Gustav Jung – Seine Traumanalyse

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Ein Bild von Carl Gustav Jung

Ein wenig Anders sah es allerdings Carl Gustav Jung. Er sah den Traum als die Darstellung der inneren Wirklichkeit. Hier sind die spezifischen Symbole und Handlungen, die im Traum vorkommen, entscheidend. Um den Traumsinn zu erkennen, müssen die Traumsymbole noch mit persönlichen Assoziationen in Verbindung gebracht werden. Nur so gelingt laut Jung die korrekte und vollständige Traumdeutung.

Jung ist der Meinung, dass - aufgrund der biologischen Ähnlichkeit des Menschen - viele Traumsymbole personen- und sogar kulturübergreifend einen ähnlichen Sinn vermitteln. Jung betont aber, dass die Traumsymbole jeweils im Kontext des Traumes angesehen werden müssen. Es gibt daher kein genaues Nachschlagewerk, das bestimmten Traumsymbolen exakte Bedeutungen zuweist. Das heißt, dass bei zwei Personen, die jeweils den gleichen Traum träumen, nie dieselbe Bedeutung darin verborgen liegen kann. Die Interpretation ist immer von der Person und dessen Persönlichkeit abhängig und nicht allein vom Traum selbst.

Freud und Jung nutzen unterschiedliche Methoden, um die Träume derer Patienten zu deuten. Jung ist der Ansicht, dass die individuelle Bildersprache der einzelnen Träumenden zu verstehen gilt, während Freund der Meinung war, dass die Bedeutung des Traums durch einen Zensus verzerrt wird. 

Wie funktioniert Traumdeutung wirklich?

Traumdeutung macht Spaß

Träume deuten macht Spaß und man hat dabei die Chance sich selbst besser kennenzulernen.

Es ist also nicht sehr hilfreich ein Traumsymbol in eine Suchmaschine einzugeben oder diesen in einem unwissenschaftlichen Lexikon nachzuschlagen. Davon gibt es ja heutzutage zuhauf. Beim Traumdeutung lernen solltest du auf folgendes achten:

Wichtig ist, dass bei der Traumdeutung das Traumsymbol auf den jeweiligen Menschen gedeutet werden muss und das ist oft nicht ganz einfach. Zwar können die Suchmaschinen einem etwas auf die Spur zu helfen, aber keinesfalls eine genaue Aussage treffen. Das Traumsymbol „fliegen“ drückt bei einer Person mit Flugangst etwas gänzlich anderes aus, als bei einem abenteuerlustigen Menschen. Vielmehr muss das Gefühl das im Traum erlebt wird gemeinsam mit der Traumhandlung und den Traumbildern im subjektiven Zusammenhang gedeutet werden. Dies möchte ich an meinem eigen erlebten Beispiel demonstrieren.

So deutete ich meinen ersten eigenen Traum

Als ich 12 Jahre alt war, war ich Mitglied in einem fernöstlichen Kampfsportverein. Meine Eltern wollten unbedingt, dass ich das Training regelmäßig besuche, nur leider kam ich zu dieser Zeit langsam in die Pubertät und ich begann andere Interessen zu entwickeln. Nach langen Diskussionen mit meinen Eltern, konnte ich mich trotzdem nicht durchsetzen.

Ich musste also weiterhin zum Training und so kam mir die Idee meinen Eltern einfach vorzumachen, dass ich hingehe, obwohl ich in dieser Zeit anderen Aktivitäten nachgegangen bin. Lange Zeit ist das gut gegangen, wenn ich nicht ständig diese Träume gehabt hätte.

traumerlebnis

Träume eröffnen dir einen Blick in das eigene Unterbewusstsein.

Immer wieder träumte ich von einem Engegefühl, das sich in verschiedenen Traumszenen widergespiegelt hat. Öfters träumte ich davon, dass ich nackt bin und meine Klamotten nicht finden konnte. Wenn ich sie fand, dann konnte ich sie oft nicht anziehen, weil sie zu klein waren. Manchmal träumte ich auch davon, dass ich meine Trainingsklamotten nicht ausziehen kann, weil sie so eng an mir lagen. In anderen Träumen war ich so verschwitzt vom Training, dass die Klamotten so stark an mir klebten, dass ich sie nicht ausziehen konnte. In dieser Zeit hatte ich viele weitere Träume dieser Art.

Ich ahnte noch nicht, dass mich diese Träume darauf hinweisen wollten, dass meine Lüge gegenüber meiner Eltern auf lange Zeit nicht gut gehen wird. Doch ich ignorierte diese Hinweise. Nach einigen Monaten wollten mich meine Eltern vom Training abholen, da sie gerade zufällig in der Nähe waren. Dort sprachen sie auch mit dem Trainer, der ihnen dann mitteilte, dass ich bereits seit Monaten nicht mehr anwesend war.

Erst danach wurde mir einiges klar. Mein Unterbewusstsein hatte Angst davor, dass die Lüge auffliegt. Tief im inneren wusste ich, dass das nicht ewig gut geht. Da ich diese Angst in Wirklichkeit verdrängte, bekam ich sie in meinen Träumen zu spüren. Das Gefühl der Enge oder Entblößung, das sich in vielen Traumszenen widerspiegelte, war das Gleiche, das ich fühlte, als mich meine Eltern zur Rede stellten.

Hätte ich im Traum erkannt, dass mir mein Unterbewusstsein mitteilen möchte, dass ich etwas gegen dieses Gefühl tun kann. Dass ich wirklich ins Training gehe und mir beweisen kann, dass ich meine Klamotten normal an- und ausziehen kann und wieder am Training teilnehme, dann hätte ich mir diese unangenehme Enttäuschung gegenüber meinen Eltern ersparen können und das Gefühl der Enge und Entblößung loswerden können. So hat mir erst die Realität beweisen müssen, dass ich mich auf einem falschen Weg befand.
 

Traumdeutung lernen: 5 Schritte Anleitung

Du siehst also, unsere Träume wollen uns tatsächlich etwas sagen und in ihnen steckt eine verborgene Botschaft. Auch heute mache ich mir große Gedanken über meine Trauminhalte und beeinflusse dadurch ganz intuitiv meine Entscheidungen. Damit dir das auch gelingt, möchte ich dir ein paar Punkte mitgeben, wie du dabei vorgehen musst. Mit der folgenden 5 Schritte Anleitung kannst du die Traumdeutung lernen und die Erkenntnisse zu deinem Vorteil für dein weiteres Leben nutzen: 

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Schritt 1

Träume sind oft zusammenhängend. Beobachte also nicht nur einen Traum, sondern wie deine Träume in einem längeren Zeitpunkt miteinander in Verbindung stehen. 

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Schritt 2

Es ist oft nicht so leicht sich an seine Träume zu erinnern. Deshalb ist es lohnenswert ein Traumtagebuch zu führen. Schreibe dir also deine Träume regelmäßig auf, ganz besonders die, die dich sehr beschäftigen und wiederkehrend sind. Achte besonders auf die Details, da alles im Traum wichtig sein kann und Hinweise geben kann. 

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Schritt 3

Breche den erlebten Traum auf, in
- die Gefühle die du dabei erlebt hast,
- die Bilder bzw. Traumsymbole, die du dabei wahrgenommen hast und
- die Handlung, die dabei passiert ist.
Diese Art der Traumdeutung hilft dir dabei, deinen Traum besser zu verstehen und der Aussage deines Traums näher zu kommen. 

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Schritt 4

Versuche nun diese Erkenntnisse auf Grundlage deiner Persönlichkeit zu deuten. Benutze als Technik die freie Assoziation. Dazu nimmst du dir einen Zettel zur Hand, schreibst dein Traumzeichen auf und schreibst clusterförmig alles auf, was dir spontan in den Sinn kommt, wenn du an das Traumzeichen denkst. Auch wenn es noch so absurd scheint. Niemand anders kennt deine Persönlichkeit besser als du selbst. Sei ehrlich zu dir selbst. 

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Schritt 5

Nun kannst du mit der vollständigen Traumdeutung beginnen. Sehe die gewonnenen Informationen der vorherigen Schritte als Puzzleteile an. Nun kannst du versuchen sie zu einem Bild zusammenzufügen. 

Mit diesen 5 Schritten und Tipps kannst du in Eigenregie die Traumdeutung lernen und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse in dein Leben integrieren und für dich nutzen.

Beachte dabei stets: Man kann seine Träume nie wirklich zu 100% deuten. Träume verraten lediglich etwas über das eigene Unbewusste. Durch diese Traumarbeit gelingt es dir einen Kommunikationsweg zu deinem Unterbewusstsein aufzubauen. Hier ist auch viel Intuition und Übung gefragt. Mit der Zeit wirst du herausfinden, welche Deutungen sich als richtig erweisen. So kannst du zukünftig viel schneller die Essenz aus deinen Träumen herausbekommen. Die regelmäßige Analyse der Träume dient dem Zweck, Unterbewusstes aufzudecken, versteckte Probleme zu entschlüsseln und die gegenwärtige Lebenssituation des Menschen zu durchleuchten, um im Anschluss Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Als große Hilfe können dir diese zwei Schriftwerke von Freud und Jung dienen:

Sigmund Freud: Die Traumdeutung

C. G. Jung: Symbole und Traumdeutung 

Bestimmte Traumsymbole bedeuten nach C. G. Jung meist etwas Ähnliches. Das liegt daran, dass jeder Mensch biologisch ähnlich aufgebaut ist und ähnliche Gedankenmuster besitzt. Daher gibt es schon ein paar Traumsymbole, die man gut übersetzen kann, doch das möchte ich in einem gesonderten Artikel/Video besprechen.

traum zukunft

Können Träume einem die Zukunft voraussagen?

Eine Frage ist aber noch ungeklärt geblieben: Sagen Träume einem die Zukunft voraus? Nunja, manchmal in einem bestimmten Grad schon. So wie bei meinen Träumen, wollte mich mein Unterbewusstsein vor einer wahrscheinlich auftretenden Situation warnen. Das Unterbewusstsein ist in vielerlei Hinsicht schlauer als unser bewusstes Denken und so können bestimmte Vorahnungen auftreten. Wer seine Träume gut deuten kann, der wird damit also vielleicht auch zu einem gewissen Grad in die Zukunft blicken können.

So das war´s dann soweit mit diesem Beitrag zum Thema Traumdeutung lernen. Kennst du eigentlich schon das luzide Träumen? Wenn du dich nämlich jetzt in der Traumdeutung üben willst, dann empfehle ich dir auch parallel dazu das luzide Träumen. Das hilft dir nämlich dabei im Traum voll bewusst zu werden und deine Träume nach deinem Willen zu steuern. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann schau dir unbedingt unser gratis Klartraum-Webinar an. Dort zeige ich dir, was das luzide Träumen genau ist und wie du es schnell und einfach erlernen kannst.

Dann würde ich sagen, sehen wir uns im nächsten Video/Artikel wieder, indem wir unser Bewusstsein weiter entfalten und unserem HigherMind einen Schritt näherkommen. Ciao.

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