Was ist Floating?

Floating – Wellness für Körper, Geist & Seele

Fragst du dich: "Was ist Floating und was passiert beim Floaten überhaupt?" Der neueste Wellness-Schrei nennt sich FLOAT. Es gibt diese Technologie bereits seit 1954, doch noch nie war sie so beliebt wie heute. Dabei erlebt man das Gefühl der Schwerelosigkeit hautnah und tiefe meditative Zustände sind noch schneller zu erreichen.

Besonders großes Potential liegt hier im therapeutischen Nutzen, denn floating hilft verschiedenste Krankheiten durch tiefe Entspannungszustände zu lösen. Die Floating Wirkung erfolgt auf körperlicher und mentaler Ebene. Auch für spirituelle Zwecke wie Astralreisen oder zur Erforschung des wahren Selbst wird float sehr gerne genutzt. Was floaten genau ist und was die wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkungsweisen sind, erfährst Du in diesem Beitrag.


Was ist Floating?

Klären wir zunächst einmal die Frage: "Was ist Floating?" Floaten oder Floating (engl. Schweben) bedeutet, an der Oberfläche einer nahezu gesättigten Lösung aus Wasser und Salz zu treiben. Durch die hohe Konzentration des Salzes im Wasser erfährt der menschliche Körper so viel Auftrieb, dass er frei und ohne jede Form der Atemtechnik oder Muskelkontraktion auf dem Wasser schwimmt. Auf diese Weise wird ein Zustand der Schwerelosigkeit hergestellt, mit dem eine dauerhafte tiefe Entspannung aller Muskelgruppen verbunden ist.

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In einem Floating-Becken schwebt man dank hoher Salzkonzentrationen schwerelos auf dem Wasser.

Diesen Zustand der Schwerelosigkeit kann man in einem Floating-Becken erfahren. Man schwebt dort in einer Salzsole, deren Temperatur der normalen Außentemperatur der Haut (34,8 bis 35,2°) entspricht. Durch eine besonders geräuscharme Abdichtung und Abdunkelung des Beckens werden Nervensystem und Gehirn nicht mehr durch externe Sinnesreize angeregt. Diese Sinnesreizreduktion ermöglicht neben der physiologischen Entspannung auch eine innere, mentale Ruhe.

Es gibt bereits mehrere Floating-Center in Deutschland. Schaue hier nach, ob auch eines in Deiner Nähe ist.

Wirkung des Floatens

Die Anwendung des Floatens erschließt ein Wirkungsspektrum, das in mehr als 200 verschiedenen universitären oder klinischen Forschungsarbeiten untersucht wurde. Floating wurde in den Jahren 1954 bis -56 an einer bekannten staatlichen Forschungseinrichtung in den USA (National Institute for Mental Health in Bethesda, Maryland) entwickelt. Hierbei stand die Erforschung des menschlichen Organismus (Gehirnfunktionen, Nervenfunktionen, Blutkreislauf) unter den Bedingungen von Tiefenentspannung und Sinnesreizreduktion durch den Schwebeeffekt im Starksolebad im Fokus der Untersuchungen. Auf Grund der dabei entdeckten positiven medizinischen und psychologischen Aspekte wurden zahlreiche weitere wissenschaftliche Untersuchungen an verschiedenen namhaften US-amerikanischen und kanadischen Universitäten initiiert. Dies ist eine Auswahl der in diesen Forschungen nachgewiesenen Floating Wirkungen:


Physiologische Wirkung

  • Entlastung von Wirbelsäule, Muskulatur und Gelenken 
  • Lösung akuter und hartnäckiger bzw. chronischer Verspannungen
  • Verbesserungen bei Gelenkbeschwerden, Zerrungen und Verstauchungen
  • Deutlicher Rückgang von chronischen Schmerzsymptomen (z.B. Migräne) 
  • Unterstützung von Heilungsprozessen (z.B. Schleudertrauma, Knochenbrüche, etc.)
  • Steigerung der Immunfunktionen
  • Senkung von hohem Blutdruck, Verlangsamung der Pulsfrequenz
  • Deutliche Reduzierung von stressbezogenen Biochemikalien wie Kortisol, ACTH, Laktat und Adrenalin in der Blutbahn
  • Positive, lindernde Wirkung auf die Haut (z.B. Psoriasis, Schuppenflechte, Neurodermitis, Akne)
  • Verbesserung von rheumatischen Beschwerden
  • Minderung von Jetlag-Symptomen
  • Gesteigertes Wohlbefinden durch erhöhte Endorphinausschüttung

Mentale Wirkung

  • Synchronisation der Gehirnhemisphären
  • Herabsetzung der Gehirnwellenfrequenz
  • Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Produktivität
  • Unterstützung von Meditation und Autogenem Training
  • Stressreduzierung und erhöhte, lang anhaltende Stressresistenz in den Folgetagen


Floaten zu zweit

Beim Floaten wird der gesamte Körper entlastet und eine einzigartige Form der Tiefenentspannung erreicht.

Hintergrundwissen zur Wirkungsweise

Die vielseitige und tiefgreifende Wirkung des Floating-Verfahrens beruht hauptsächlich auf drei verschiedenen Ursachen: 

  • die Schwerelosigkeit (spezielle Positionierung des Körpers)
  • die Sinnesreizreduktion
  • die Wirkung der Salzsole

Schwerelosigkeit

Durch das Schweben an der Wasseroberfläche kann der Körper eine Position einnehmen, die nur durch das Floaten herstellbar ist und eine Wahrnehmung von Schwerelosigkeit auslöst. Muskeln, Skelett, Gefäße und Organe sind von der Einwirkung der Schwerkraft befreit. Der Körper kann sich in eine spannungsfreie, natürliche Haltung ohne Verdrehungen und Druckpunkte begeben. Durch die Einnahme dieser speziellen Position wird eine einzigartige Form der Tiefenentspannung erreicht. Alle Muskelgruppen entspannen sich gleichzeitig und durch das Wegfallen des Eigengewichts wird der gesamte Körper maßgeblich entlastet.

Sinnesreizreduktion

Fast jeder Mensch muss heute sehr große Mengen an Reizen verarbeiten, um den täglichen beruflichen und privaten Anforderungen gewachsen zu sein. Diese Reizüberflutung kann Stress auslösen und zu Übermüdung, Verspannung und starkem Leistungsabfall führen. Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem aus und kann dadurch Auslöser verschiedener Erkrankungen sein. Das menschliche Gehirn verwendet tagsüber über 80% seiner Kapazität dazu, Außenreize zu verarbeiten und diese gedanklich zu reflektieren.

Beim Floaten sind Gehirn und Nervensystem von allen Sinneswahrnehmungen entlastet: keine Lagebestimmung des Körpers, keine Geräusche, keine visuellen Einflüsse, keine Temperaturschwankungen. Dank der konstanten Wassertemperatur von ca. 35°C, die der menschlichen Außenhauttemperatur entspricht (thermoneutrales Bad),  nehmen die Nerven an der Hautoberfläche keinen Temperaturunterschied mehr wahr. Das Wasser wird weder als warm noch als kalt empfunden. Der Körper ist ideal temperiert und muss keine Energie mehr aufwenden um Temperaturschwankungen auszugleichen. 

Floating als spirituelles Werkzeug

Durch die beiden Faktoren der Sinnesreizreduktion und der Tiefenentspannung gelangt man beim Floating sehr zuverlässig in einen Bewusstseinszustand, den man in der Meditation anstrebt: die oft als zwanghaft und unkontrollierbar erlebte mentale Tätigkeit wird spürbar ruhiger und man findet in eine innere Ausgeglichenheit. John Lilly, der Entwickler des Floating-Verfahrens hat in verschiedenen Büchern meditative Bewusstseinszustände von mentaler Stille beschrieben und hat speziell auf Begriffe aus dem Zen-Buddhismus wie „Satori“ oder dem Hinduismus wie „Samadhi“ hingewiesen.

Hier war er einer der ersten westlichen Autoren, die diese fernöstlichen und eigentlich religiösen Begriffe aufgegriffen und nachvollzogen hat. Er entwickelte eine Skala auf der er zwischen „Satori“ und „Anti-Satori“-Zuständen unterschied, wobei er die höheren Zustände sehr deutlich als Erleuchtungszustände beschreibt, in denen sich die Grenzen des eigenen Ichs auflösen und eine grundlegende Glückseligkeit spürbar wird. Auch der Autor Michael Hutchison („The Book of Floating“) beschreibt einen dauerhaften Erleuchtungszustand, eine Wahrnehmung der Einheit ohne dass das Bewusstsein auf die Vergangenheit oder die Zukunft gerichtet ist.

Neben diesen beschriebenen Einheits- und Erleuchtungserfahrungen gibt es auch verschiedene Schilderungen von außerkörperlichen Erfahrungen, die beim Floating gemacht wurden. Lilly selbst beschreibt in seinen autobiografischen Büchern „Zentrum des Zyklon“ und „The Scientist“ Reisen außerhalb des Körpers. Wenn es außerkörperliche Erfahrungen gibt – und viele sehr glaubhafte Schilderungen weisen darauf hin – dann ist die reizreduzierte Umgebung und die tiefe physische Entspannung sicherlich die beste Plattform, um solche Erlebnisse zu induzieren.

Wirkung der Salzsole (Magnesiumsulfat)

Solebäder sind eine traditionelle Heilanwendung in vielen Kulturen. Sie stellen die Basis vieler Kursysteme dar. Sie dienen nicht nur der kosmetischen Pflege der Haut, sondern haben ein weit größeres Wirkungsspektrum. Die Anwendung von Solebädern wirkt sich positiv auf Haut, Herz-Kreislaufsystem, Stoffwechsel, hormonale Funktionen, Nieren und Muskulatur aus. Dies sind die wichtigsten Effekte, die durch Soleanwendungen und Starksoleanwendungen (Anreicherung der Sole bis zur Sättigung) erzielt werden:

Floating Spa

Die Anwendung von Solebädern wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv auf den Körper aus.

  • Muskelentspannung
  • Gelenkentlastung
  • Schmerzlinderung
  • Gewebsentwässerung (Entgiftung über die Haut)
  • Linderung von rheumatischen Beschwerden 
  • vegetativ dämpfende Effekte 
  • allgemein entspannende und beruhigende Reaktion 
  • Förderung von Erholungsvorgängen nach schweren körperlichen Belastungen
  • Positive Wirkung bei psychovegetativen Erschöpfungs- und Überforderungszuständen


Entstehung und Geschichte

Was ist Floating und wie kam es überhaupt dazu? Der Floating -Tank wurde Mitte der 1950er Jahre von dem renommierten Gehirnforscher John C. Lilly (1915 - 2001) im Auftrag der US-Regierung für das National Institute for Mental Health entwickelt. Zu dieser Zeit gab es zwei sich widersprechende Thesen, wie das menschliche Gehirn auf Reizentzug reagiert. Eine Forschermeinung war es, dass das Gehirn seine Aktivität verringern und sogar Gehirnzellen einbüßen könnte, wenn ihm dauerhaft Reize entzogen werden. Lilly war der gegenteiligen Meinung und bewies seine These durch den Bau der ersten Floating-Anlage im Jahre 1954.

Er wies in vielen verschiedenen Experimenten nach, dass bestimmte Gehirnfunktionen durch Reizentzug angeregt werden und dass sich bei längerem Aufenthalt im Tank sogar vielfach Momente gesteigerter Kreativität einstellen. Lilly erforschte die Wirkungsweise des Floatens über mehrere Jahrzehnte zunächst an sich selbst und seinen Mitarbeitern, distanzierte sich jedoch bald von seinem vorherigen Arbeitgeber. Er machte den Tank und die wohltuende Wirkung des Floating in aller Welt bekannt und betrieb seine Forschungen im Rahmen eines eigens gegründeten Instituts weiter. Lilly lebte zuletzt als Delphinforscher auf Maui, Hawaii und starb im Jahr 2001.

Ich hoffe ich konnte dir in diesem Beitrag die Frage "Was ist Floating" beantworten und dich auch ein bisschen dafür begeistern. Dich interessiert Floating und Du möchtest auch selbst einmal diese Schwerelosigkeit erleben? Gerne kannst Du einfach bei Deinem nächsten Float-Center vorbeischauen.

Dies ist ein Gastbeitrag von Benjamin Tochtermann (Gründer von float).

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  • Auch ich habe das Floaten getestet und habe damit tolle Erfahrungen im Bereich Astralreisen machen können. Gerne kann ich dazu einen Erfahrungsbericht machen. Würde euch mein Erfahrungsbericht interessieren?
    Schreibt doch auch gerne eure Erfahrungen oder Fragen zum Thema float hier rein 🙂

    • Mich würden deine Erfahrungen interessieren. Währe eine Floatingsitzung außerdem ein gutes Mittel für Menschen, die unter Histaminintoleranz leiden?

      • Lieber Serhad, ob Floating bei einer Histaminintoleranz abhilfe leisten kann, ist nicht näher bewiesen. Wenn ich mir aber die positiven Effekte auf den Körper anschaue, dann kann dies durchaus vorteilhaft sein. Es werden vegetative Prozesse im Parasympathikus stimuliert, also Erholung, Verdauung. Stress und andere Formen von innerer Anspannung kann losgelassen werden. Allgemein kann eine Aktivierung des Vagusnervs bei jeglicher Art von Unverträglichkeit helfen. Dieser entspringt im vegetativen Nervensystem und ist bei der Funktion der meisten Organe beteiligt. Dieser kann durch Bewegung, Atmung und Entspannung im Tonus gestärkt werden. Und das sind ja durchaus die Eigenschaften, die Floating ausmacht.
        Liebe Grüße

  • Heute hatte ich mein erstes Floating Erlebnis. Am Anfang, als ich im Wasser lag, haben sich irgendwie Nackenschmerzen bemerkbar gemacht, die es vorher nicht gab. Das hat sich nach ein par Minuten aber gelegt. Im Hintergrund lief leise Musik, die entspannen sollte. Ihren Zweck hat sie jedenfalls erfüllt. Der Wasserspiegel im Becken stieg mal ab und mal auf. Irgendwann hat sich das aber entweder gelegt oder ich war zu entspannt, um es zu bemerken. Am Ende wurde das Wasser aber garantiert weniger und wir mussten raus. Ich war mit meinem Vater im Becken. Als es jedenfalls darum ging aus dem Wasser raus zu kommen, habe ich das nicht so ohne weiteres hinbekommen. Ich war noch nicht ganz hochgefahren. Jedenfalls kann ich das bedenkenlos weiterempfehlen. Einen kurzen Augenblick habe ich in der Brustgegend auch einen Ruck verspürt, als ich noch mitten im Entspannungsmodus war. Das war aber schnell wider vorbei.

    • Hallo Serhad,
      klasse, dass Du dich diesem Erlebnis geöffnet hast. Also kannst Du es auch uneingeschränkt anderen empfehlen? Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese kurzen Muskelzuckungen oder Schmerzen ein Zeichen des Loslassens sind. Der Körper lässt Spannung los, die in ihm festgefahren sind. Das ist eventuell unangenehm oder ungewohnt, aber ein gutes Zeichen 🙂

      • Hallo Mike. Danke für die Info. Dann weis ich ja fürs Nächste mal bescheid. Ich hab das Floating bereits weiterempfohlen.

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